Natürliche Ressourcen stecken überall: in den Dingen um uns herum und den Produkten, die wir konsumieren. Sie zu erhalten, ihren Einsatz und Verbrauch zu senken zum Schutz von Umwelt und zum Nutzen für künftige Generationen, erfordert Achtsamkeit und ein intelligentes Ressourcenmanagement. Gefordert ist dafür die politische Ebene genauso wie die Wirtschaft und die Haushalte.
Der "Earth Overshoot Day" fiel im Jahr 2016 auf den 8. August. An dem Tag hatte die Menschheit bereits soviel natürliche Ressourcen verbraucht, wie die Erde in dem ganzen Jahr regenerieren kann. Dies sind Benchmarks, die jeder nachvollziehen kann – ab diesem Tag lebten und wirtschafteten wir auf Kosten der Dienstleistungen des Ökosystems, die die Grundlage unserer Wirtschaft und unseres Wohlstandes bilden. Um dieses zu vermeiden, benötigen wir vielfältige Ökoinnovationen, ökointelligente bzw. ressourcenleichte Wirtschaftsstrukturen, Produkte, Dienstleistungen und Lebensstile. Die Wachstumsmärkte für Ressourcen- und Energieeffizienz sind immens.
Um eine treibhausgasneutrale und ressourcenleichte Gesellschaft zu erreichen, müssen Ressourceneffizienz, -suffizienz und -konsistenz deutlich stärker an Bedeutung gewinnen. Das eröffnet zugleich den Ländern neue Entwicklungschancen.
Da sich der westliche Lebensstil weltweit – insbesondere in den schnell wachsenden Schwellenländern – rasant verbreitet, erhöht das den Ressourcendruck. Der zunehmende Hunger nach Ressourcen und die weitere Verknappung von einzelnen Rohstoffen sind in einer globalisierten Weltwirtschaft oftmals die Ursache für Konflikte, Migration, Umweltzerstörung und unmenschliche Arbeitsbedingungen.
Der tatsächliche Ressourcenverbrauch unserer Wirtschaft lässt sich nur abbilden, wenn die Systemgrenzen richtig gesetzt werden und die mit unserer Wirtschaftsweise verbundenen Stoffströme umfassend analysiert werden. Denn zunehmend findet eine Verlagerung von Ressourcenaufwendungen ins Ausland über den Import von Halb- und Fertigwaren statt. Die damit verbundenen Primärmaterialaufwendungen werden zumeist ausgeblendet. Und auch in der energieintensiven Industrie, beim Thema Infrastruktur oder im Bau müssen die Energie- und Ressourcenumsätze aller Grundstoffe berücksichtigt werden.
Auch die Ressourcenaufwendungen von Haushalten, der Herstellung von Produkten oder bei der Erbringung von Dienstleistungen, sogar die von Events wie den Olympischen Spielen lassen sich berechnen. Wichtig ist dabei, dass der Lebenszyklus von der Rohstoffentnahme und dem Recycling über die Produktion und Nutzung bis zur Abfallbehandlung und den entstehenden Emissionen erfasst wird, das heißt eine Betrachtung entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfolgt und mögliche ökologische und soziale Konflikte offengelegt werden. Dazu wurden am Wuppertal Institut eigene Methoden entwickelt.
Doch im Alltag ist es oft schwierig, so zu leben, dass deutlich weniger Ressourcen in Anspruch genommen werden. Eine kleine Hilfe bietet der Ressourcenrechner des Wuppertal Instituts. Um ein nachhaltiges Maß für eine treibhausgasneutrale und ressourcenleichte Gesellschaft langfristig zu erreichen, ist eine umfassende "Dematerialisierung" der Wirtschaft notwendig, damit Produkte "leichter" werden und länger und besser genutzt werden können. Oftmals ist das eine Frage des Designs. Wie die Gestaltung von Produkten Qualitäten gewinnen kann, die zu einer nachhaltigen Nutzung führen, auch das wird am Wuppertal Institut erforscht.
Politische Hilfestellung und Aufklärung sind notwendig, um den Ressourcenbedarf einzudämmen. Im Rahmen der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt die Bundesregierung das Ziel, die Rohstoffproduktivität von 1994 bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln. Im Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) hat sie die Absicht bekundet, künftig sowohl die indirekten Ressourcenaufwendungen über Importe als auch genutzte und ungenutzte Extraktion von Primärmaterial (z. B. Abraum von der Braunkohleförderung) zu berücksichtigen. Das Wuppertal Institut hat hierzu Vorschläge erarbeitet.
Eine strukturell wichtige Rolle spielt die Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die von politischer Seite stark forciert wird und auch immer mehr Unternehmensaktivitäten auf den Plan bringt. Um dieses Vorhaben voranzutreiben, stellt die Unterstützung innovativer Businessmodelle an den Schnittstellen zwischen Produktion, Konsum und Abfallwirtschaft eine der Schlüsselstrategien dar. Hierzu arbeitet das Wuppertal Institut an neuen Konzepten.
Europa in einen wettbewerbsfähigeren, nachhaltigen und ressourceneffizienten Wirtschaftsraum zu transformieren heißt, den Ressourcenverbrauch deutlich zu reduzieren, Stoffkreisläufe zu schließen und das Abfallaufkommen so weit wie möglich zu senken – ohne Umweltbelastungen einfach in andere Teile der Welt zu verlagern.
Aus den vielfältigen Forschungsarbeiten zum Thema Ressourcen finden sich folgende Bereiche:
Hier finden Sie aktuelle Hinweise auf Forschungsergebnisse und -aktivitäten zum Bereich Ressourcen sowie Veranstaltungen zum Thema, in denen das Wuppertal Institut aktiv ist.
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Forschung zum Thema Ressourcen findet sowohl für die politische Ebene als auch im Kontext von Produktion und Konsum statt. Hier sehen Sie ausgewählte Beispiele.
Alle Projekte zum Thema Ressourcenmanagement finden Sie hier.
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