Auf dem Weg zum grünen Trikot: Nachhaltigkeit im Sportverein

In Sportvereinen kommen Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammen. Sie treffen sich, weil sie eine Leidenschaft teilen: ihren Sport. Das bedeutet aber nicht immer, dass sie auch Ansichten und Einstellungen zu vermeintlich sportfernen Themen wie Nachhaltigkeit teilen. Dabei können gerade Sportvereine entscheidend dazu beitragen, den Klimaschutz und das Umweltbewusstsein in der Gesellschaft voranzutreiben.

Anton Klischewski bemüht sich intensiv um mehr Nachhaltigkeit in einem Berliner Fußballverein. Als Koordinator mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Engagement ist er einer der wenigen Hauptamtlichen beim FC Internationale Berlin 1980 e.V. Außerdem überblickt er als Referent für Sport und Fairer Handel beim Aktionsbündnis Fairer Handel Berlin eine Vielzahl von Berliner Sportvereinen beim Aspekt des nachhaltigen Einkaufs. In der Podcastfolge berichtet er davon, wie es seinem Verein gelungen ist, Nachhaltigkeit zu einem zentralen Bestandteil des Vereinslebens zu erklären und was sie bereits alles verändert haben.

Mit ihm spricht Julia Brandt, Senior Researcherin im Forschungsbereich Innovationslabore am Wuppertal Institut. Sie ergänzt Ansätze, wie möglichst viele Mitglieder einer Organisation am Prozess zu mehr Nachhaltigkeit beteiligt werden können. Entscheidend sei, die Wichtigkeit der Themen nicht nur zu predigen, sondern Einzelne zu aktivieren, die wiederum die Veränderungen in ihrem Umfeld anstoßen. Außerdem seien sprachliche Bilder wichtig, um einen konkreten Eindruck zu vermitteln, was Ziel und Vorteile solcher Veränderungsprozesse seien. Beispielsweise könne anhand des Balls – oft das Erzeugnis von Kinderarbeit – anschaulich darüber gesprochen werden, dass Kinder hier damit spielen, während ihn andere unter unfairen Bedingungen herstellen.

Über das Gespräch hinweg wird deutlich, wie groß manche Herausforderungen sind – gerade bei emotionalen Themen wie Ernährung oder Mobilität. Aber ein wichtiger Schritt ist es, da sind sich Klischewski und Brandt einig, dass die Themen angestoßen und in verschiedenen gesellschaftlichen Rahmen diskutiert werden, um insgesamt vorwärts zu kommen. Beide sind optimistisch, dass mit den bereits angestoßenen positiven Veränderungsprozessen noch viel erreicht werden kann.

Die neue Folge und alle vergangenen Episoden sind kostenfrei auf Spotify, Apple Podcasts und Podcast.de sowie über die Website des Wuppertal Instituts zu hören.