Mehrheit der Deutschen nutzt regelmäßig Second-Hand-Ware

Fast 70 Prozent der Deutschen haben im Jahr 2021 gebrauchte Produkte erhalten, gekauft, getauscht oder geschenkt bekommen. Insgesamt erhielten damit in Deutschland rund drei Millionen Tonnen Produkte – rund 36 Kilogramm pro Kopf – ein zweites Leben als Gebrauchtwaren, so das Ergebnis einer repräsentativen Haushaltsumfrage, die das Öko-Institut gemeinsam mit dem Wuppertal Institut und Mehlhart Consulting im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt hat.

Mit der nun veröffentlichten Studie "Erarbeitung einer Messmethodik zum Umfang der Wiederverwendung von Produkten in Deutschland" schaffen die Forschenden eine Datenbasis zur Wiederverwendung für Deutschland. Damit kommt Deutschland einer Vorgabe der EU-Abfallrahmenrichtlinie nach: Sie verpflichtet die EU-Mitgliedstaaten, Maßnahmen zur Abfallvermeidung und zur Förderung der Wiederverwendung zu ergreifen und die Umsetzung durch eine Überwachung und Bewertung der Maßnahmen zu begleiten.

In der mehr als 300 Seiten starken Publikation erläutern die Autor*innen detailliert den Hintergrund und die Zielsetzung des Projekts, ihre Herangehensweise, die Entwicklung und Durchführung der repräsentativen Befragung sowie deren Ergebnisse. Das Fazit der Forschenden: Abfallvermeidung sollte deutlicher vorangetrieben werden, da bislang noch keine zufriedenstellenden Erfolge bei der Entkopplung des Wirtschaftswachstums von den mit der Abfallerzeugung verbundenen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt erkennbar sind. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die Stärkung der Wiederverwendung. Insbesondere skizziert die Studie auch die Messmethodik für nachfolgende Jahre und enthält Empfehlungen für die zukünftige Berichterstattung zur Wiederverwendung in Deutschland.

Die Studie steht über den folgenden Link zum kostenfreien Download bereit.