Stärkung globaler Klimagovernance und internationaler Zusammenarbeit für energieeffiziente Gebäude

Neuer Artikel in "Energy Efficiency" veröffentlicht

  • News 11.12.2023

Das Journal Energy Efficiency hat einen neuen Artikel von Wolfgang Obergassel, Co-Leiter des Forschungsbereichs Internationale Klimapolitik, Dr. Chun Xia-Bauer, Senior Researcherin im Forschungsbereich Energiepolitik, und Dr. Stefan Thomas, Leiter der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut, veröffentlicht. Der Artikel enthält Empfehlungen, wie die globale Governance und die internationale Zusammenarbeit zur Förderung energieeffizienter Gebäude gestärkt werden können.

Der Gebäudesektor ist einer der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen: 2019 beliefen sich die globalen THG-Emissionen aus Gebäuden auf zwölf Gigatonnen CO2-Äquivalent, was 21 Prozent der gesamten globalen Emissionen entspricht. Energieeffizienz ist ein grundlegender Hebel für Emissionssenkungen in diesem Sektor. Bislang ist die Energienachfrage in Gebäuden jedoch kontinuierlich gestiegen, angetrieben durch das Wachstum der Gebäudeflächen, in Kombination mit einem verbesserten Energiezugang und Lebensstandard. Daher ist eine rasche Trendwende erforderlich, um auf einen mit dem Pariser Abkommen kompatiblen Pfad zu gelangen.

In ihrem Artikel analysieren die Forschenden, wie die globale Klimagovernance dazu beitragen kann, eine solche rasche Trendwende zu erreichen. Dazu fassen sie zunächst die vorhandene Literatur über förderliche und hinderliche Faktoren für die Emissionsreduzierung in dem Sektor sowie die vorhandene Literatur darüber zusammen, wie globale Governance dazu beitragen kann, Hindernisse zu überwinden ("Governance-Potenzial"). Auf dieser Grundlage zeigt der Artikel, inwieweit dieses Governance-Potenzial bereits durch bestehende Aktivitäten internationaler Institutionen ausgeschöpft wurde. Schließlich wird erörtert, wie die festgestellten Governance-Lücken geschlossen werden könnten. 

Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass die globale Governance, trotz der lokalen Besonderheiten des Sektors, über eine Reihe von Hebeln verfügt, die zur Förderung von Emissionssenkungen durch Energieeffizienz in Gebäuden genutzt werden können. Insbesondere die Überwindung der Kapazitätsbeschränkungen in den Entwicklungsländern erfordert dringend eine stärkere internationale Zusammenarbeit. Internationale Institutionen können auch dazu beitragen, politische Trägheit und Marktunsicherheit zu überwinden, indem sie starke Signale für die Notwendigkeit des Handelns aussenden, die Koordinierung von Effizienzstandards und anderen Politiken unterstützen, und sektorspezifische Transparenz- und Rechenschaftsbestimmungen etablieren.

In der Praxis hat sich die mangelnde Aufmerksamkeit für die Energieeffizienz von Gebäuden auf nationaler Ebene bis vor Kurzem auch auf internationaler Ebene widergespiegelt. In jüngster Zeit haben sich jedoch eine Reihe von Koalitionen gebildet, die stärkere Maßnahmen fordern. Solche Vorreiter*innen könnten über gleichgesinnte Koalitionen arbeiten und gleichzeitig versuchen, eine stärkere Zusammenarbeit in breiter aufgestellten Institutionen, wie dem UN-Klimaregime, zu erreichen. So könnten Länder und andere Akteur*innen beispielsweise Ziele für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors bis zu einem bestimmten Datum oder den Ausstieg aus dem fossilen Heizen bis zu einem bestimmten Datum festlegen, sowie die technische und finanzielle Unterstützung zum Ausbau der Kapazität nationaler und lokaler Regierungen in Entwicklungsländern für die Entwicklung, Planung, Umsetzung, Überwachung und Durchsetzung von Effizienz-Politiken ausbauen.


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