Industrienationen stehen vor enormen Herausforderungen, wenn sie ihre CO2-Emissionen spätestens bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 bis 95 Prozent reduzieren wollen, betont der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC). Denn als Grundvoraussetzung wird bis zu diesem Zeitpunkt eine nahezu kohlenstofffreie Stromerzeugung erforderlich. Lange Zeit übernahm Deutschland eine Vorreiterrolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien, welche primär auf die fortschrittliche Regelung der Einspeisevergütung zurückzuführen ist. In den vergangenen Jahren war jedoch zu beobachten, dass die Energiewende in Deutschland ihre ursprüngliche Dynamik verloren hat.
Oliver Wagner und Thomas Götz, beide Co-Leiter des Forschungsbereichs Energiepolitik am Wuppertal Institut, widmen sich in ihrem Policy Paper "Presentation of the 5Ds in Energy Policy: A Policy Paper to Show How Germany Can Regain Its Role as a Pioneer in Energy Policy" daher der Frage, wie der Übergangsprozess zu einem neuen Energiesystem mit innovativen Konzepten in Gang gesetzt werden kann. Hierzu haben sie den "5D-Ansatz" entwickelt, der sowohl einen Grundstein für die Prozessanalyse als auch für die Identifikation wichtiger Katalysatoren und Barrieren im Rahmen der Energiewende legt. Dafür analysierten die Wissenschaftler folgende 5D-Felder genauer, um zentrale Fragen der Energiewende zu adressieren:
Die beiden Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass die Energiewende-Bemühungen seitens der Politik in Deutschland bisher nicht ambitioniert genug sind. Sie betonen, dass besonders im Bereich der Demokratisierung die Möglichkeiten für eine Beteiligung unterschiedlicher gesellschaftlicher Akteure weiter gestärkt werden müssen. Um in der Energiewende erneut Fahrt aufzunehmen, sind darüber hinaus neue Marktmodelle notwendig, die die Leistungsfähigkeit der "5D" durch wirtschaftliche Anreize erhöhen.
Das Policy Paper steht im nachfolgenden Link in englischer Sprache kostenfrei zur Verfügung.
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