Vom Abfall zumnachhaltigenRessourcenmanagement

Die Europäische Kommission identifiziert den Transitionsprozess zur Kreislaufwirtschaft und die Betrachtung von "Abfall als Ressource" als eine der drei Schlüsselstrategien für ein ressourceneffizientes Europa. Abfallwirtschaft als Teil eines nachhaltigen Ressourcenmanagements zu etablieren bedeutet jedoch auch die grundlegende Transformation einer der wichtigsten Schnittstellen des sozio-industriellen Metabolismus.

Aus Ressourcensicht sind Abfälle in erster Linie zu vermeiden, dazu gehört auch die verstärkte Wiederverwendung von Produkten und einzelner Komponenten. Reparatur- und Demontagefähigkeit oder das "Upgrading" von Secondhand-Produkten wird unter anderem in der Europäischen Abfallrahmenrichtlinie gefordert. Die entsprechenden Politiken, Vorgaben oder Indikatoren fehlen jedoch bisher fast vollständig.

Mülltrennung
Sinnvolles Sortieren trägt wesentlich dazu bei, aus Abfall wieder Rohstoff werden zu lassen.

Abfälle werden nicht nur recycelt, um die Mengen zu entsorgender Restabfälle zu reduzieren, sondern in erster Linie, um als Input wieder in den Produktionsprozess zu fließen. Sie stehen damit im Wettbewerb zu Primärressourcen. Eine echte Kreislaufwirtschaft muss darauf abzielen, das Downcycling der in Abfällen enthaltenen Rohstoffe zu verhindern. Dies lässt sich etwa durch die Entwicklung ressourcen- statt rein gewichtsbasierter Zielgrößen erreichen. Notwendig sind dazu auch innovative Ansätze eines globalen Ressourcenmanagements für Abfälle, das über eine reine Verlagerung von Umweltbelastungen hinausgeht.

Das Wuppertal Institut entwickelt innerhalb des Forschungsbereichs Zirkulärer Wandel Strategien und Konzepte für eine abfallarme und ressourceneffiziente Gesellschaft. Die hiermit verbundenen sozio-ökonomischen, technischen und institutionellen Herausforderungen werden analysiert sowie in Kooperation mit Praxispartnern innovative Lösungen entwickelt und umgesetzt. Schwerpunkte sind die Entwicklung und Bewertung nationaler Abfallvermeidungsprogramme, die Optimierung für einzelne Stoffströme (Platingruppenmetalle, Kupfer, Kunststoffe) durch die Wissenschaftler*innen des Forschungsbereichs Zirkuläre Systeme sowie die Weiterentwicklung von Konzepten der erweiterten Herstellerverantwortung, wie etwa Elektroaltgeräte und Altautos.

 

Publi-kationen

Hier finden Sie Veröffentlichungen zum Thema "Abfall und Ressourcenmanagement".

Veröffentlichungen zum Thema

Der Plastikwende fehlen entwicklungspolitische Perspektiven

Beitrag von Henning Wilts in Rundbrief des Forums Umwelt und Entwicklung veröffentlicht


Für eine echte zirkuläre Wende aus der linearen Sackgasse

Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie: Stellungnahme der Ressourcenkommission am Umweltbundesamt veröffentlicht


Mehrheit der Deutschen nutzt regelmäßig Second-Hand-Ware

Messmethodik zum Umfang der Wiederverwendung von Produkten in Deutschland publiziert


Transformation der bayerischen Kunststoffindustrie

Verringerung der Umweltauswirkungen von Kunststoffnutzung: Studie zeigt Transformationspfade auf


Zero Waste Cities: kommunale Abfallmengen reduzieren

Paper zu kommunaler Abfallvermeidung im Open Access erschienen


Recycling von alten Matratzen optimieren

Wuppertaler Studienarbeit zur erweiterten Herstellerverantwortung als Instrument zur Kreislaufführung von Matratzen


Extended Producer Responsibility (EPR) in der Matratzenindustrie

Evaluierung verschiedener EPR-Modelle für Deutschland hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Effektivität zur Kreislaufschließung


Plastic Credits als Instrument zur Annäherung an eine Circular Economy

Einordnung der Nutzung des Marktmechanismus auf Abnehmerseite


Overcoming Information Asymmetry in the Plastics Value Chain with Digital Product Passports

How Decentralised Identifiers and Verifiable Credentials Can Enable a Circular Cconomy for Plastics


Strafsache Strohhalm: Was bewirken Plastikverbote weltweit?

Röchling Stiftung und Wider Sense haben zusammen mit dem Wuppertal Institut im POLYPROBLEM-Themenreport untersucht, was Verbote wirklich leisten können


Zeit für den Kurswechsel: hin zu einer klimagerechten ressourcenleichten Gesellschaft

Beitrag für die politische Debatte im Wahljahr 2021


Der Digitale Produktpass als Politik-Konzept

Kurzstudie im Rahmen der Umweltpolitischen Digitalagenda des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit


Digitale Öko-Innovationen für eine europäische Kreislaufwirtschaft

Aktueller Zweijahresbericht des Eco-innovation Observatory lenkt die Aufmerksamkeit auf digitale Kreislaufpolitiken und -technologien


Verständnis für Transformationsprozesse in der Industrie schaffen

Report des REINVENT-Projekts veröffentlicht


Plastikabfälle vermeiden

Neuer Report zu Kunststoffabfällen in europäischen Ländern


Wiederverwertung als Schlüssel zur Abfallvermeidung

Vierter Bericht der Europäischen Umweltagentur nun online


Digital ist besser

In brief als Coverstory im RECYCLING magazin aufgegriffen


Die Ressourcen zirkulieren lassen

Neue factorY: Circular Economy


Giftmüll in Europa verhindern

Bericht mit Henning Wilts als Lead Author veröffentlicht


Einsatz von Sekundärmaterial vs. recyclinggerechtes Design

Diskussion verschiedener End-of-Life-Allokationen unter Berücksichtigung der europäischen Abfallhierarchie


Projekte

Hier finden Sie Forschungsaktivitäten zum Thema "Abfall und Ressourcenmanagement".

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