Selbstständiges, transformatives Forschen fördern

Projektabschluss EEVA: Handbuch zur Förderung transformativer und transdisziplinärer Kompetenzen im Rahmen eines "Transformative Innovation Lab" erschienen

  • News 09.12.2020

Wissenschaft und Bildung sind zentrale Felder und ein Hebel für eine nachhaltige Entwicklung. Mit dem neu entwickelten studentischen Lehr- und Lernformat "Transformative Innovation Lab" – kurz TIL – sollen Studierende dazu befähigt werden, selbstständig transformativ zu forschen. Dazu entwickelten und testeten die Forschenden unter Leitung des Wuppertal Instituts im Projekt "Entwicklung, Erprobung und Verbreitung neuer Qualifizierungsangebote für "Change Agents" zu transformativem Lernen am Beispiel Reallabore" (EEVA) das neue Lernkonzept. Die detaillierten Ergebnisse und zahlreiche Tipps zur Umsetzung haben die Projektbeteiligten nun in einem Praxis-Handbuch zusammengefasst, das sich an Lehrpersonen sowie weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren richtet.

Kern des Konzepts ist es, dass Studierenden ein selbst gewähltes und mit Partnerinnen und Partnern aus der Praxis gestaltetes Forschungsprojekt entwickeln, in dem an wirklichkeitsnahen Problemstellungen der Nachhaltigkeit geforscht wird, wie etwa der lokalen Mobilitätswende, ressourcenschonendem Wirtschaften oder sozialer Inklusion. Das TIL hilft dabei eine Lernumgebungen zu schaffen, die sowohl eine systemische Analyse, die strategische Gestaltung von Transformationsprozessen und die Entwicklung dafür benötigter Schlüsselkompetenzen fördert. Das Format wird dafür in bestehende Strukturen eines Masterstudiengangs integriert und mündet im Idealfall direkt in eine Masterarbeit.

Das Projektteam testete das Lehr- und Lernformat TIL in zwei aufeinander folgenden Jahrgängen an der Leuphana Universität Lüneburg im Masterstudiengang Nachhaltigkeitswissenschaft und an der Freien Universität Berlin im Masterstudiengang Zukunftsforschung. Es zeigte sich deutlich, dass Studierende im herausfordernden Umfeld transdisziplinärer und transformativer Forschung eine kleinschrittige, stete Begleitung benötigen und stark von reflexiven Austauschformaten und Einblicken in andere Reallabor-Projekte profitieren. "Wir nehmen die Studierenden auf ihrem Weg durch das Reallabor Schritt für Schritt an die Hand. So haben sie die Möglichkeit, die Theorie nach und nach in die Praxis zu übersetzen und sie haben genügend Raum für die persönliche Kompetenzentwicklung", sagt Matthias Wanner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Innovationslabore in der Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren am Wuppertal Institut und Leiter des Projekts. Aus diesen Erfahrungen leiteten die Projektbeteiligten ein didaktisches Modell ab, welches die Studierenden strukturiert durch die Reallabor-Phasen des Co-Designs, der Co-Produktion und der Co-Evaluation begleitet sowie in Übungen zum Perspektivwechsel und der Reflexion der eigenen Forscherpersönlichkeit anregt.

Mitte November 2020 wurde das Handbuch der Fachöffentlichkeit während eines digitalen Abschlussworkshops vorgestellt. Über 50 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Nichtregierungsorganisationen (Non-Governmental Organisations, NGOs) und Netzwerk-Organisationen sowie Lehrende an deutschsprachigen Hochschulen nahmen daran teil und diskutierten über die verschiedenen Möglichkeiten der Implementierung entsprechender Lern- und Lehrformate. Eine Dokumentation der Veranstaltung findet sich in den nachfolgenden Links.

Unter Leitung des Wuppertal Instituts (Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren) wurde das Projekt in gemeinsam mit der Freien Universität Berlin (Institut Futur) und der Leuphana Universität Lüneburg (Fakultät Nachhaltigkeit) im Zeitraum Oktober 2017 bis Dezember 2020 umgesetzt. Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Das Handbuch inklusive verwendete Übungen, Literaturlisten und weiteren Materialien sowie weiterführende Informationen zum Projekt sind in den nachfolgenden links zu finden.


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