Ausgestaltung der Globalen Bestandsaufnahme unter dem Pariser Klimaabkommen

Start der iGST Designing a Robust Stocktake Discussion Series

  • News 28.05.2020

Die fünf-jährliche Globale Bestandsaufnahme (engl. Global Stocktake, GST) ist eines der Hauptelemente des Pariser Klimaabkommens. In diesem Abkommen hat sich die internationale Gemeinschaft 2015 zum Ziel gesetzt, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2°C im Vergleich zum Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen, am besten sogar unter 1,5°C. Allerdings sind die konkreten Klimaschutzbeiträge, die die Staaten bisher zugesagt haben, deutlich schwächer, als zur Erreichung dieser Ziele nötig wäre.

Der Zweck des GST ist, die Umsetzung des Pariser Abkommens zu überprüfen, um den kollektiven Fortschritt bei der Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens und seiner Langfristziele zu bewerten. Das Ergebnis des GST soll den Vertragsstaaten als Grundlage dienen, um ihre Klimaschutzanstrengungen zu aktualisieren und zu verstärken.

Das neue Papier "Design Options for the Global Stocktake: Lessons from other Review Processes" von Christiane Beuermann, Wolfgang Obergassel und Hanna Wang-Helmreich aus der Abteilung Energie-, Verkehrs-und Klimapolitik am Wuppertal Institut, untersucht eine Reihe anderer Überprüfungsprozesse innerhalb und außerhalb der UNFCCC, um daraus Lehren für die Gestaltung der GST abzuleiten. Zu den Prozessen, die überprüft wurden, gehören:

  • der Talanoa-Dialog – ein Prozess, der in 2018 durchgeführt wurde und den Ländern helfen sollte, ihre national festgelegten Beiträge bis 2020 zu verbessern,
  • das Hochrangige Politische Forum für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen – das entscheidende UN-Gremium zur Überprüfung des Fortschritts der globalen Nachhaltigkeits-Politik im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs,
  • das Menschenrechtssystem der Vereinten Nationen und
  • die Überprüfungsprozesse im Rahmen des Montrealer Protokolls – des wesentlichen internationalen Vertrags zur Abschaffung der Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen.

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass andere Prozesse, die rund um den offiziellen  Bestandsaufnahmeprozess stattfinden, ebenso wichtig sein können wie der offizielle GST Prozess. Die wohl größte Auswirkung des Talanoa-Dialogs im Jahr 2018 war zum Beispiel die Veröffentlichung des Sonderberichts des IPCC über die 1,5 Grad Celsius-Grenze. Während die unmittelbare Reaktion auf den Bericht in den offiziellen Verhandlungen eher gedämpft war, hatte er eine große öffentliche Wirkung und trug stark dazu bei, das Gefühl der Dringlichkeit hinsichtlich der weltweiten Klimaschutzanstrengungen zu verstärken.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen aus dem neuen Diskussionspapier des Wuppertal Instituts werden im Webinar "iGST: Charting the Way Forward" am 4. Juni von 17:00 bis 18:15 Uhr, vorgestellt. Darüber hinaus werden Forscherinnen und Forscher der UNEP DTU Partnership und des University of Maryland Center for Global Sustainability Forschungsergebnisse präsentieren, die sich darauf konzentrieren, wie im Rahmen des GST Fragen der notwendigen Emissionsreduktionen und Klimafolgenanpassungen behandelt werden sollten.

Das Diskussionspapier und das Webinar wurden im Rahmen der independent Global Stocktake-Initiative (iGST) entwickelt. Die iGST ist eine von der ClimateWorks Foundation koordinierte Initiative zu Forschung und Öffentlichkeitsarbeit, die Klimaforscherinnen und -forscher, Modelliererinnen und Modellierer sowie Aktivistinnen und Aktivisten zusammenbringt, um das Pariser Klimaabkommen zu unterstützen. Das Ziel des iGST ist, den offiziellen Global Stocktake zu unterstützen und seine Genauigkeit, Transparenz und Rechenschaftspflicht zu stärken. Die "iGST Designing a Robust Stocktake Discussion Series" entwirft die Umrisse eines idealen GST und schlägt Wege vor, wie Wissenschaft und Zivilgesellschaft zur Verwirklichung dieser Vision beitragen können.


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